Ungewohnte Rolle beim Wachaumarathon
Foto (c): Daniel Auer
In den letzten Jahren bin ich beim Wachaumarathon immer über die Halbmarathon- sowie einmal über die ganze Marathondistanz gestartet. Heuer stand mal etwas ganz anderes am Programm – ich ging für die Behindertensportinitiative SOCIAL FRIENDS beim 3-Staffel-Marathonbewerb an den Start. Dabei durfte ich den 12,4 Kilometer langen Abschnitt zwischen Spitz und Dürnstein als zweiter Staffelläufer absolvieren.
Es kribbelte in den Füßen
Ungewohnt war natürlich vor allem die lange Warterei. Denn anstelle mit den anderen knapp 10.000 Läufer um 10.00 Uhr ins Rennen zu gehen, machte ich mich genau zur Startzeit mit dem Zug auf den Weg von Krems nach Spitz und konnte vom Zug aus auch die ersten Läufer beobachten. Da kribbelte es bereits in meinen Füßen, da an diesem Tag einfach perfekte Bedingungen mit optimalen Temperaturen, Wolken und leichtem Rückenwind herrschten. Das wären schon mal die perfekten Zutaten für einen schnellen Lauf und evtl. auch eine neue persönliche Bestleistung, über die sich an diesem Tag viele Athleten freuen durften.
Foto (c): Daniel Auer
Tolles Debüt von Patrick
Aber wie gesagt für mich hieß es noch „Bitte Warten“ bis unser Startläufer Joachim in Spitz ankam. Einstweilen konnte ich nicht nur die Spitze des Marathonlaufes, sondern auch den Behindertensportler Patrick Bitzinger (den ich als Guide bereits beim Businessrun in Wien begleitete), anfeuern. Patrick sorgte mit einer Zeit von 1:38 für ein tolles Halbmarathon-Debüt – auch an dieser Stelle nochmals herzlichen Glückwunsch Patrick.
Einsames Rennen und eine kleine Challenge
Kurz vor 12 Uhr kam auch Joachim mit einer Zeit von 1:55 nach Spitz und schickte mich somit ins Rennen. Für mich begann somit ein „einsames“ Rennen und mein Motto lautete einen nach den anderen Einzelläufer des Marathons zu überholen. Ein spontanes Ziel war es dann auch, den gut 10 Minuten vor mir liegenden „Pacemaker 3:30“ einzuholen. Und so konnte ich mit einer entsprechenden Zusatzmotivation Kilometer um Kilometer in Richtung Dürnstein abspulen. Kurz vor dem Gartenhotel Pfeffel war es dann soweit und ich konnte an der Traube, die sich rund um den Pacemaker gebildet hatte, vorbeigehen. Kurz darauf wurde es plötzlich finster – nein zum Glück nicht vor meinen Augen sondern aufgrund des Tunnels in Dürnstein! 😉 Danach hieß es nochmals Kräfte mobilisieren und auf in Richtung Schleife, wo auch die Staffelübergabe an Roland erfolgte. Mit meiner Zeit von 45:25 für die 12,4km (3:43 min/km) war ich sehr zufrieden.
Auslaufen als Motivator
Da ich nicht auf ein Transportmittel retour nach Krems warten wollte, nutzte ich die restlichen 8,7 Kilometer gleich um Roland auf seiner Etappe zu begleiten. Da er rund einen Fünfer-Schnitt anvisierte, war es für mich gleich ein perfektes „Auslaufen“. Auf dem Weg in Richtung Krems war zu spüren, dass die Kräfte von Roland langsam aber sicher schwanden – und so versuchte ich ihn immer wieder zu motivieren um anschließend mit der Gesamtzeit von 3:25:44 die Ziellinie in Krems zu überqueren.
An dieser Stelle nochmals herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer des Wachaumarathons zu ihrer persönlichen Leistung!!
Von Krems über Berlin nach Wien
Für mich geht es kommendes Wochenende nun mit Runners unlimited zum Berlin Marathon. Ich freue mich bereits auf meinen erste gemeinsame Reise mit dem Team rund um Andy Perer, Kerstin Strubreiter und Bettina Löger.
Anschließend geht es für mich gleich direkt von Berlin nach Wien, wo ich beim erste bank vienna night run wieder als Guide für den blinden Sportler Patrick Bitzinger und Social Friends im Einsatz sein werde!