Was dem Körper wirklich fehlt

Im November 2023 übernahm Dr. Andrea Zillner den Fachbereich Wirbelsäule im Sportorthopädie Zentrum. Ihr immer stärker wachsendes Steckenpferd ist aber die orthomolekulare Medizin. „Mein großer Wunsch wäre es, mehr Präventivmedizin zu betreiben. Sprich, dass wir Ärzte nicht mehr Erkrankungen nachlaufen, sondern Leute früher zu uns kommen, wenn sie noch gesund sind. Damit brauchen wir auch nicht mit Medikamenten einzugreifen“, so Andrea Zillner. Es gibt eine Reihe von natürlichen Substanzen – Mikronährstoffe – die in unserem Körper vorhanden sind und benötigt werden. „Dem Körper fehlt kein Aspirin, aber ihm kann beispielsweise Magnesium oder Eisen fehlen“, ist Andrea Zillner überzeugt.

Mängel anfangs oft nicht erkennbar

Die orthomolekulare Medizin verbindet die klassische Schulmedizin mit der Komplementärmedizin. Der Körper benötigt viele Makro- und Mikronährstoffe, dabei kann es zu entsprechenden Mangelerscheinungen kommen. „Einen Mangel nimmt man anfangs oft gar nicht wahr, denn unser Körper kann sehr viel kompensieren. Irgendwann kommt es im schlimmsten Fall zu einem Funktionsverlust“, warnt die Expertin.

Vollblut-Mineralstoffanalyse bringt Klarheit

Gerade im Sportbereich macht es keinen Sinn, einfach wahllos viele Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Hier sollte man gezielt schauen, was dem Körper fehlt. Dies funktioniert üblicherweise mit einer Blutanalyse, aber auch über den Speichel, Stuhl oder Urin. Die Basis ist eine Mikronährstoffanalyse aus dem Vollblut. Diese geht über ein „normales Blutbild“ hinaus, wo die Substanzen nur im Serum gemessen werden. Bei der Vollblut-Mineralstoffanalyse werden diese auch direkt in der Zelle gemessen und sind somit viel aussagekräftiger. So ist beispielsweise auch der Magnesium-Wert beim „normalen Blutbild“ teils irreführend, da Magnesium im Serum nicht so aussagekräftig ist.

Qualität und Dosierung

Aufbauend auf dieser Mikronährstoffanalyse aus dem Vollblut, kann man dem Körper gute Substanzen anbieten, orthomolekulare Reinsubstanzen. Wichtig sind hier Qualität und Dosierung. Viele von uns nehmen oft mit Schwermetallen belastete oder mit Farbstoff versehene Nahrungsergänzungsmittel ein und glauben, unserem Körper etwas Gutes zu tun. Diese bewirken hingegen aber das Gegenteil und schaden dem Körper.

Verbesserte Regeneration und höhere Leistungsfähigkeit

Gerade bei Sportlern, die regelmäßig intensiv trainieren, ist die orthomolekulare Medizin durch die gezielte Zufuhr von essenziellen Nährstoffen besonders interessant. Nach einem anstrengenden Training kann sie die Regeneration verbessern und die Leistungsfähigkeit steigern. Sogenannte Vitalstoffinfusionen versorgen den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen.

Vitalstoffinfusionen für Marathonläufer

Durch das gezielte „Aufboostern“ des Körpers können Vitalstoffinfusionen auch für Marathonläufer präventiv eingesetzt werden. Sie helfen den Körper, sich auf die bevorstehende Belastung bestmöglich vorzubereiten, indem sie die Energiereserven auffüllen. Ein Marathonlauf führt zu einem erhöhten Verbrauch an Vitaminen und Mineralstoffen. Eine Infusion gleicht mögliche Defizite bereits aus, bevor sie sich negativ auf die Leistung und das Wohlbefinden auswirken können. Zudem hilft es der Stressbewältigung, welcher der Körper während eines Marathons ausgesetzt ist.

Häufigste Mangelerscheinungen

Typische Anzeichen für einen Nährstoffmangel sind beispielsweise Müdigkeit, Leistungseinbußen, Konzentrationsschwierigkeiten, Bauchprobleme, Stuhlunregelmäßigkeiten, Unwohlsein, aber auch Verspannungen. Die häufigsten Mangelerscheinungen bei den Mikronährstoffen sind Vitamin D, Magnesium, B12, Folsäure, Eisen, Zink und Selen. In der orthomolekularen Medizin sind die Normbereiche meist anders als beim klassischen Blutbefund. „In der orthomolekularen Medizin wollen wir keine Referenzbereiche, sondern wir wollen Nährstoffe im optimalen Bereich. Deshalb verschieben sich die Bereiche auch entsprechend nach oben“, ist Andrea Zillner überzeugt.

Vitamin D und Magnesium

Ein Thema, das immer wieder polarisiert, ist Vitamin D. „Hier wird oft viel Angst geschnürt, dass die Einnahme von Vitamin D schädlich sein könnte. So wie wir heutzutage leben, ist es fast nicht mehr möglich, das Vitamin D über die Sonne aufzunehmen. Ich sehe immer wieder katastrophale Vitamin D-Spiegel. Auch Magnesium wird immer wichtiger, da die Aufnahme über die Nahrung nicht mehr wirklich passt. Der Nährstoffgehalt in Lebensmittel ist in den letzten 20-30 Jahren rapide gesunken“, spricht Andrea Zillner über bekannte Probleme.

Vitamin D hat eine Reihe an positiven Eigenschaften. Dazu zählen nicht nur Knochenstabilität und Osteoporose-Schutz, es ist auch für unser Immunsystem extrem wichtig. Zudem wirkt es sich auf unsere Psyche und mentale Stabilität aus, wodurch auch Depressionen mit einem Vitamin D Mangel zusammenhängen können.

Was passiert bei einer Überdosierung?

Bei der Überdosierung von Nahrungsergänzungsmittel kommt es hingegen sehr selten zu Problemen. Der Körper scheidet diese über Körperflüssigkeiten wieder aus. „Es gibt nur wenige Substanzen, bei der eine Überdosierung kritisch werden könnte, wie beispielsweise Vitamin B6. Hier könnte es zu neurologischen Symptomen kommen, ähnlich wie einem Mangel. Zu viel Magnesium kann z.B. zu Durchfall führen“, so die Medizinerin.

Kontakt

Sportorthopädie Zentrum
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