Der Lauf durch die „Hölle“
Beim Austria Triathlon in Podersdorf am Neusiedler See wird der Name schon mal zum Programm. Die Laufstrecke führt vom Strandbad in Podersdorf über den Radweg in Richtung Illmitz, genauer gesagt bis zum Ortsteil „Hölle“. Und durch diese muss ich dann heuer im Team über die Halbdistanz gehen, aber alles der Reihe nach…
Sommerfeeling pur
Wir schreiben das letzte August-Wochenende und es könnte nicht sommerlicher sein. Das ganze Wochenende herrschen Temperaturen von über 30 Grad und strahlender Sonnenschein. Nach der Startnummernabholung am Freitag lassen wir den Nachmittag ganz relaxt am See ausklingen. Eine ganz spezielle und wunderschöne Stimmung folgt am Abend, wenn die Sonne schön langsam hinter dem Leuchtturm in Podersdorf verschwindet. Bei den Sonnenuntergängen kommt hier wahres Meeres-Feeling auf – ich liebe diese Momente.
Mission Halbdistanz startet
So schön es hier auch ist, haben wir hier auch einen sportlichen Auftrag zu erfüllen. Ich nehme die Halbdistanz gemeinsam mit Sophie Bawaronschütz als Schwimmerin und Christian „Hiegi“ Hiegesberger als Radfahrer in Angriff. Der Start erfolgt um 10.00 Uhr direkt beim Leuchtturm. Sophie holt wieder alles aus sich raus und kommt bereits nach einer guten halben Stunde aus dem Wasser. Sie übergibt als 6. Staffel gesamt und 1. Mixed an „Hiegi“, der nun 3 Runden zu jeweils 30km zu absolvieren hat. Die erste Runde läuft auch wie am Schnürchen und er kommt nach rund 47 Minuten wieder beim Kreisverkehr in Podersdorf vorbei. Doch dann hat er hart zu kämpfen, denn die Einstellungen am Rad scheinen nicht perfekt zu passen. So muss er immer wieder raus aus der Position und rein in den Wiegetritt, was natürlich extrem anstrengend ist. Hiegi beweist aber echt tollen Kampfgeist und kommt nach gut 2,5 Stunden wieder in die Wechselzone. Wir liegen nun auf dem 14. Platz gesamt (4. Mixed).
Ein Wechselbad der Gefühle
Bei mittlerweile 33 Grad und so gut wie gar keinem Wind (was eigentlich total untypisch für den Neusiedler See ist) starte ich gegen 13.00 Uhr in meinen Halbmarathon. Auf dem ersten Kilometer werde ich lautstark auf die Strecke geschickt, doch dann wird es deutlich ruhiger. Und auf den ersten Kilometern wird bereits klar, dass es ein richtig hartes Rennen werden wird. Die Sonne brennt sich erbarmungslos in den Asphalt. Und die endlos scheinenden Geraden machen es auch für den Kopf nicht wirklich einfacher. Ein bisschen wie in Trance heißt es somit Kilometer für Kilometer abzuspulen. Doch bereits kurz vor KM 5 werde ich ganz plötzlich rausgerissen.
Bei der Labestelle (die aufgrund des „Gegenverkehrs“ immer beidseitig besetzt sind) quert ein Läufer ohne jegliches Anzeichen plötzlich die Spur und rammt mir seinen Ellbogen in meinen Bauch. Mir bleibt kurz die Luft weg und merke wie ich aus dem Rhythmus komme. Beim Weiterlaufen fühlt es sich an, als hätte ich Seitenstechen. Kurz nach der Labestelle erreiche ich den Wendepunkt (5,25km) im Illmitzer Ortsteil „Hölle“ – und es fühlt sich dann auch die nächsten 10km noch so an, als würde ich durch die Hölle laufen. Doch Aufgeben ist keine Option – also heißt es Zähne zusammenbeißen und weiter.
Mit gutem Finish zum Happy End
Erst auf der zweiten Runde kurz nach dem Wendepunkt bei 15,75km wird es spürbar besser und ich versuche nochmals das Tempo zu forcieren. Auf den letzten Kilometern kann ich dann auch noch ein paar Plätze wettmachen. Mit der zweitbesten Laufzeit an diesem Tag trotz dieser Probleme gibt es am Ende dann also doch noch ein Happy End. Sophie, Hiegi und ich dürfen uns am Ende über den 2. Platz bei den Mixed-Teams freuen. Alles in allem wieder eine tolle kämpferische Leistung von jedem einzelnen in unserem Team, denn nur gemeinsam sind wir stark!