Ungewohnte Rolle beim Frauenlauf
Mein Start beim Österreichischen Frauenlauf im Wiener Prater war natürlich alles anderes als eine ganz „normale“ Laufveranstaltung. Ich war erstmals als Begleitläufer der sehbehinderten Skirennläuferin Vroni Aigner am Start. Der 13-Jährigen wurde bereits kurz nach der Geburt ein „angeborener grauer Star“ diagnostiziert. Doch Vroni ließ sich davon nie unterkriegen und war trotz ihrer Einschränkung von klein auf vom Skivirus befallen. Gemeinsam mit ihrer Schwester Irmi ist sie das Maß aller Dinge im Nachwuchssport – egal ob bei Staatsmeisterschaften oder dem Austria Cup, das Team Aigner feiert einen Sieg nach dem anderen.
Vroni lief ihr Rennen
Doch die äußerst talentierte Vroni Aigner ist nicht nur beim Skifahren äußerst flott unterwegs, sondern auch beim Laufen. Und so nahmen wir gemeinsam den Bewerb über 10km in Wien in Angriff. Anfangs lief auch ihre ältere Schwester Lisi Aigner mit uns mit, nach rund 2,5km musste sie uns dann aber ziehen lassen.
Vroni ließ sich davon aber nicht beirren und wir setzten unseren Lauf weiter fort. Nach rund 5km mussten wir das Tempo dann aber ein wenig reduzieren, aber Vroni kämpfte tapfer weiter. Ein besonderes Erlebnis war für die 13-Jährige natürlich der Streckenabschnitt mitten durch den Wiener Prater, der vom Laufen ordentlich ablenkte! 😉
Tolles Finish
Und da stand auch schon die Tafel mit der Aufschrift „Kilometer 9“. Ich konnte Vroni nochmals motivieren auf dem letzten Kilometer bis zum Ziel beim Ernst Happel-Stadion alle Reserven zu mobilisieren. Und so legte sie noch einen Zielsprint (letzter Kilometer in 4:38min) hin, der sich am Ende bezahlt machen sollte. Wir überquerten die Ziellinie mit einer tollen Zeit von 50:38 – damit durfte sich Vroni auch über den ausgzeichneten 1. Platz in ihrer Altersklasse W13 freuen – 19 Sekunden vor der Zweitplatzierten Kira-Elena Schreiegg.
Alles in allem war der Österreichische Frauenlauf eine echt tolle Veranstaltung. Auch wenn ich als Mann des Öfteren etwas komisch angeschaut wurde. Natürlich auch irgendwie verständlich, wenn man den Hintergrund meines Einsatzes nicht weiß. Von einer Läuferin wurde ich auch mit der Meldung „Hättest dir wenigstens eine Perücke aufsetzen können“ begrüßt. *gg*